Stellungnahme zur geplanten Sperrung der Bahnstrecke zwischen Bonn und Köln (2028–2029)

16.07.25 –

Die angekündigte fast zweijährige Sperrung der Bahnverbindung zwischen Bonn und dem Kölner Hauptbahnhof ist eine massive Belastung – insbesondere für die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler aus der Region, die täglich auf eine zuverlässige Schienenanbindung angewiesen sind. Auch für Bornheim sind die geplanten Einschränkungen eine ernsthafte Herausforderung, denn viele Menschen aus unserer Stadt pendeln sowohl nach Bonn als auch nach Köln.

Zweifellos ist die Generalsanierung der linken Rheinstrecke notwendig – die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen, viele Anlagen sind technisch überholt, und die maroden Eisenbahnbrücken in Köln sind ein deutliches Warnsignal dafür, dass in den letzten Jahrzehnten massiv an der Substanz gespart wurde. Dass wir jetzt mit solch gravierenden Ausfällen konfrontiert sind, ist das Ergebnis jahrzehntelanger Vernachlässigung und politischer Untätigkeit im Bereich Bahn-Infrastruktur.

Gleichzeitig stellt sich die Frage, warum die Bahn bei dieser Gelegenheit nicht konsequent in die Zukunft denkt und den dringend nötigen Ausbau auf drei oder vier Gleise gleich mitplant. Schon heute ist die Strecke zwischen Köln und Bonn stark überlastet – für einen modernen, verlässlichen und leistungsfähigen Bahnverkehr in der Region reicht der Status quo längst nicht mehr aus. Wenn jetzt erneut nur „aufgefrischt“ statt zukunftsfähig ausgebaut wird, drohen weitere Engpässe in den kommenden Jahren.

Für Bornheim ist besonders wichtig: Die Anbindung an das Netz der Deutschen Bahn darf in dieser Zeit nicht ersatzlos entfallen. Die Stadt muss frühzeitig das Gespräch mit der Bahn und den zuständigen Stellen suchen, um sicherzustellen, dass ein belastbarer Ersatzverkehr eingerichtet wird – sowohl Richtung Bonn als auch Richtung Köln. Das ist sicherlich kein leichtes Unterfangen, aber zwingend notwendig. Bornheim darf in dieser Übergangszeit nicht abgehängt werden.

Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die Stadtbahnlinien 16 und 18, die das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs in Bornheim bilden. Es muss garantiert werden, dass diese Linien während der Bauzeit weiterhin zuverlässig fahren – auch im Bereich der betroffenen Brücken in Köln. Sollte das nicht möglich sein, wäre Bornheim über Monate hinweg nahezu vollständig vom überregionalen ÖPNV abgeschnitten. Das wäre nicht nur für die Pendlerinnen und Pendler eine Zumutung, sondern auch ein Rückschlag für alle Bemühungen, die Verkehrswende voranzutreiben. Es gilt daher jetzt schon zu prüfen, ob die Linie 18 – trotz der noch nicht vollständig realisierten Zweigleisigkeit – zumindest zeitweise in einem dichteren Takt betrieben werden kann, um die steigende Nachfrage abzufedern.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die geplanten Maßnahmen sind ein notwendiger Schritt, kommen aber mit einem hohen Preis für die Region – insbesondere für Berufspendler. Die Bahn und die beteiligten Kommunen müssen jetzt alles daransetzen, frühzeitig tragfähige Ersatzkonzepte zu entwickeln, Bornheim aktiv in die Planungen einzubeziehen und auch kurzfristige Verbesserungen im Nahverkehr umzusetzen. Nur so kann verhindert werden, dass tausende Menschen in unserer Stadt die Leidtragenden jahrelanger Versäumnisse werden.

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