Bildung ist kein Luxusgut – Zukunft der Heinrich-Böll-Gesamtschule sichern

27.02.25 – von Maria Koch & Markus Hochgartz

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen setzt sich weiterhin für die Zukunft der Heinrich-Böll-Gesamtschule ein und hat in der Schulausschusssitzung am 12. Februar dem Antrag, die Vergabe für den Schulneubau abzulehnen, nicht zugestimmt. Stattdessen fordern die Grünen, die Bindefrist auszunutzen und erst im April über die Vergabe zu entscheiden. Bis dahin könnten erste Erkenntnisse zu Machbarkeit und Kosten einer möglichen Alternative vorliegen. Auch im Rat stimmten die Grünen daher mehrheitlich eine Ablehnung der Vergabe nicht zu.

Bildung braucht Perspektive: Bauliche Lösung statt Provisorium

„Wir stehen zum Bau der Heinrich-Böll-Gesamtschule, denn nur eine bauliche Lösung kann die Raumprobleme sowohl der Heinrich-Böll-Gesamtschule als auch der Martinus-Grundschule nachhaltig lösen“, erklärt die Co-Fraktionssprecherin Maria Koch. Entscheidend ist, dass eine mögliche Alternative den Schulen substanzielle Entwicklungsmöglichkeiten bietet und das aktuelle Container-Provisorium nicht zementiert.

Die Heinrich-Böll-Gesamtschule braucht eine klare Perspektive, um neben der Europaschule als attraktive Schule auf Augenhöhe bestehen zu können. „Eine Alternative darf keinesfalls zu einer dauerhaften Containerlösung führen, die der Schule langfristig schadet. Bei einem Dauerzustand werden aus Unannehmlichkeiten zwangsläufig Zumutungen!“ betonen die Grünen.

Dringlichkeit des Schulneubaus: Keine Zeit für weitere Verzögerungen

Seit sieben Jahren leidet der Schulbetrieb unter dem beengten Container-Provisorium. „Die Situation ist weder für Lernende noch für Lehrkräfte tragbar und gefährdet den Fortbestand der Schule“, betont Co-Fraktionssprecher Markus Hochgartz. Ein Schulneubau ist daher nicht nur wünschenswert, sondern dringend notwendig.

Das vorliegende Angebot von 140 Millionen Euro ist über Plan, doch auch eine mögliche Alternative wird Kosten verursachen – ein Null-Lösung ist keine Option. Ein Neubau bleibt die einzige realistische Möglichkeit, den Schulbetrieb dauerhaft zu sichern. „Wir stehen vor dem Dilemma, dass der Neubau abgelehnt werden soll, ohne zu wissen, was eine Alternative kosten darf oder wie lange deren Umsetzung dauert. Doch es bleibt keine Zeit mehr für weitere Verzögerungen.“

Einsparpotenziale nutzen – Qualität erhalten

Die hohen Kosten sind nicht – wie manche behaupten - auf überzogene Öko-Standards zurückzuführen. Vielmehr resultieren sie aus den allgemeinen Kostensteigerungen der letzten Jahre, der langen Planungsphase, aber auch den baulichen Anforderungen des Architekturentwurfs, dem alle Fraktionen zugestimmt haben.

„Wir sind offen für Anpassungen, beispielsweise durch eine Reduzierung der Größe der Schule auf vier + zwei Züge, den Einsatz modularer Standardbauweisen. Zudem könnten eine gezieltere Ausschreibung und eine Überarbeitung der Finanzierungs- und Vertragsmodelle helfen, die Kosten zu senken, ohne die Qualität des Projekts wesentlich zu gefährden“, erklären die Grünen.

Taskforce soll Prozess beschleunigen

Um den weiteren Prozess effizient zu gestalten, fordern die Grünen die Einrichtung einer extern geleiteten Taskforce. „Dieses bewährte Projektmanagement-Instrument hilft die Lösungsfindung zügig voranbringen helfen, sich auf das Ziel zu fokussieren, Wünsch-Dir-was und frühere Fehler zu vermeiden“, so Koch.

Bildung als Investition in die Zukunft

„Bildung ist eine Zukunftsinvestition und darf nicht nach dem Prinzip 'Geiz ist geil' behandelt werden“, betonen die Grünen. Angesichts der knappen kommunalen Finanzen muss zwar sparsam und effektiv gewirtschaftet werden, jedoch ohne die Bildungsqualität zu gefährden. „Für uns ist klar: Bildung ist eine Gemeinschaftsaufgabe und es gibt Bildung nicht zum Nulltarif“, so Hochgartz abschließend.

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