ADFC-Studie deckt politisches Versagen in Bornheim auf.

Bornheim belegt im ADFC-Fahrradklima-Test mit einer Bewertung von 4,5 den Rangplatz 297 von 311 im bundesdeutschen Vergleich und zählt damit zu den absoluten Schlusslichtern im Land NRW und im Bund. Im Vergleich zu den Jahren 2014 und 2016 hat sich der Wert sogar weiter verschlechtert. Vor dem Hintergrund, dass wir in Bornheim seit mehreren Jahren vor der Gefahr eines Verkehrskollaps sprechen, sind diese Daten alarmierend und mit Blick auf den verabschiedeten Haushalt eine klare rote Karte für die Koalition aus CDU, FDP und UWG.

10.04.19 –

Bornheim belegt im ADFC-Fahrradklima-Test mit einer Bewertung von 4,5 den Rangplatz 297 von 311 im bundesdeutschen Vergleich und zählt damit zu den absoluten Schlusslichtern im Land NRW und im Bund. Im Vergleich zu den Jahren 2014 und 2016 hat sich der Wert sogar weiter verschlechtert. Vor dem Hintergrund, dass wir in Bornheim seit mehreren Jahren vor der Gefahr eines Verkehrskollaps sprechen, sind diese Daten alarmierend und mit Blick auf den verabschiedeten Haushalt eine klare rote Karte für die Koalition aus CDU, FDP und UWG.

„Dieses Ergebnis kommt nicht überraschend“ erklärt Markus Hochgartz, Ratsmitglied der Grünen. „Wer sich ein bisschen in Bornheim umhört, der bekommt den Frust der Radfahrer mit. Bornheim verschläft die Mobilitätswende. Es fehlen ausreichend Fahrradboxen an Bahnstationen und der Ausbau der Radwege stockt. Der AK Radverkehr hat zwar Maßnahmen identifiziert, aber die Umsetzung ist zu schleppend und größere Maßnahmen sind auch auf Grund der geringen Mittel kaum umzusetzen. Gleichzeitig steigt aber der Bedarf, da auch durch die neuen Möglichkeiten der E-Bikes ganz andere Wege zurückgelegt werden. So steigt die Zahl der Fahrradpendler nach Bonn und auch nach Köln, im übrigen auch auf Grund der ständigen Staus und der überfüllten Bahnen. Dennoch werden an Landesstraßen wie jetzt bei der L182 nicht automatisch Fahrradwege mit geplant. Bund, Land aber auch viele vor Ort haben noch immer nicht begriffen, dass die alten Verkehrskonzepte nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen und setzen weiter voll aufs Auto.“

Mit Blick auf den letzten Haushalt wirft er der Ratsmehrheit vor, die Augen dafür zu verschließen. „Wir geben pro Einwohner pro Jahr 2 € für den Radverkehr aus. Damit kann man keine echten Fortschritte erzielen. Der ADFC nennt 8 € pro Person das Minimum, wenn man eine positive Entwicklung in einem Ort voran bringen will. Wir, ebenso wie die SPD, haben in den Haushaltsplanberatungen als Kompromiss zumindest eine Erhöhung auf 4 € vorgeschlagen, wurden aber u.a. mit dem Verweis, dass dafür in der Verwaltung keine Ressourcen zur Verfügung ständen, von CDU, FDP und UWG überstimmt. Diese Aussage lässt erkennen, welche Priorität die Verbesserung des Radverkehrs für diese Parteien hat.“

Auch mit Blick auf die weiter wachsende Bevölkerung mahnt Hochgartz Handlungsbedarf an. „Wenn wir in Bornheim im Bereich der Mobilität etwas verändern wollen, dann müssen wir mehr wert darauf legen neue Baugebiete mit einer guten, alternativen Infrastruktur anzubinden. Studien zeigen, dass die Bereitschaft seine Mobilitätsgewohnheiten zu verändern bei einem Umzug am größten ist. Gibt es aber kein Angebot außer die Straße, werden auch wenige andere Mobilitätskonzepte wählen. Hier muss in Bornheim dringend ein Umdenken stattfinden, sonst verlängern wir mit jedem neuen Baugebiet die Staus auf den Straßen.“

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