Vorzugsvariante vorgestellt - Grüne lehnen „Rheinspange“ weiterhin ab.

10.02.23 – von Markus Hochgartz

Es ist eine der besseren Varianten. Sie ist nicht haarsträubend, sondern nur sehr schlecht!“ kommentiert der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Markus Hochgartz, die Bekanntgabe der Vorzugsvariante für die Rheinspange. „Über eine Milliarde Euro für ein Projekt, das verkehrs- und klimapolitisch aus dem letzten Jahrtausend kommt und vor dem Hintergrund maroder Brücken und Straßen im gesamten Bundesgebiet Realitätsferne beweist. Das muss man erst mal bringen!“
Was wir brauchen ist eine Verkehrspolitik, die sich der Klimakrise anpasst. „Alle Parteien reden von Verkehrswende, aber dann wird doch die neue Straße gebaut, anstatt Geld in die Schiene zu stecken. Im Linksrheinischen brauchen wir mindestens ein weiteres Gleis auf der DB-Linie, um die Kapazitäten für Güter- und Personenverkehr bereitzustellen.. Dafür gibt es seit Jahrzehnten keine Planungen. Mehr Verkehr auf der Straße ist nicht gottgegeben, sondern politisch gesteuert. Mit einer nur auf das Auto ausgerichteten Verkehrspolitik geht auch der Stau auf den Straßen nicht zurück“, so Hochgartz.

Der Ortsverband der Grünen erwartet bei der vorliegenden Variante für Bornheim mehr Verkehr. „Die Autobahnauffahrt in Widdig, aber auch die Verbindung über die L192 werden definitiv mehr Verkehr – vor allem auch Schwerlastverkehr – für Bornheim bedeuten“ erklärt die OV-Sprecherin Cynthia Roggenkamp. „Dafür ist die Verkehrsinfrastruktur in Bornheim gar nicht ausgelegt."
Die Grünen fordern eine Überprüfung der Planungen anhand desdes Pariser Klimaabkommen. „Wir reißen im Verkehrssektor die Ziele regelmäßig.Anstatt die vorhandenen Straßenin Schuss zu halten, bauen wir neue. Allein der Bau mit Millionen Tonnen Zement wird eine Unmenge an CO2 bedeuten und damit noch mehr von unserem knappen CO2-Budget abziehen. Der Bau der Rheinpange muss daher dringend auf die Auswirkungen auf die Klimaziele in Deutschland überprüft werden“, mahnt Fraktionssprecher Dr. Arnd Kuhn.

Zudem fragen sich die Grünen, ob diese Planung lediglich eine Beruhigungspille ist und es am Ende ganz anders kommen wird. „Die Frage, ob der Tunnel wirklich so kommt, ist in unseren Augen noch lange nicht beantwortet. Auch in Leverkusen wurde eine Tunnellösung favorisiert, bis die Kosten immer weiter nach oben schnellten und man am Ende doch die Brücke genommen hat. Dies scheint auch bei der Rheinspange ein nicht unrealistisches Szenario, gerade mit Blick auf die Kosten und die Auswirkungen des Baus auf die klimapolitischen Rahmenbedingungen. Die Vermutung, dass die Auswahl gerade dieser Variante vor allem eine beruhigende Wirkung auf den Gegenwind aus der Region haben soll, ist daher nicht gänzlich von der Hand zu weisen.“

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Im Klimapaten-Netzwerk sind aktuell etwa 150 Bürgerinnen und Bürger der linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises organisiert, die zeigen, dass

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vieles gegen den Klimawandel getan werden kann.
Das Netzwerk existiert seit 2011 und hat einen großen Schatz an Erfahrungen gesammelt,  die allen Interessierten zur Verfügung stehen, egal ob es um PV-Anlagen, Windräder oder klimaneutrales Bauen geht.

Zahlreiche Publikationen sowie Kontaktdaten finden sich auf der Homepage des Klimapaten-Netzwerks.

Was sind die Haupttreiber des Klimawandels?

Haupttriebfeder des Klimawandels ist der Treibhauseffekt. Einige in der Erdatmosphäre vorhandene Gase wirken ungefähr wie das Glas eines Gewächshauses: Sie lassen Sonnenwärme zwar herein, verhindern aber ihre Abstrahlung zurück in den Weltraum und führen zur Erderwärmung.

Viele dieser Treibhausgase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre; infolge menschlicher Tätigkeiten ist jedoch die Konzentration einiger Gase stark angestiegen. Das gilt insbesondere für:

  • Kohlendioxid (CO2)
  • Methan
  • Distickstoffoxid
  • fluorierte Gase

Durch menschliche Tätigkeiten entstehendes CO2 trägt am stärksten zur Erderwärmung bei. Bis 2020 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Wert von 48 % über dem vorindustriellen Niveau (vor 1750) gestiegen.

Andere Treibhausgase werden durch menschliche Tätigkeiten in geringeren Mengen emittiert. Methan ist ein stärkeres Treibhausgas als CO2, hat aber eine kürzere Lebensdauer in der Atmosphäre. Distickstoffoxid ist wie CO2 ein langlebiges Treibhausgas, das sich in der Atmosphäre über Jahrzehnte und Jahrhunderte anreichert.

Natürliche Ursachen wie etwa Veränderungen der Sonneneinstrahlung oder vulkanische Aktivität haben zwischen 1890 und 2010 Schätzungen zufolge um weniger als ± 0,1 °C zur Gesamterwärmung beigetragen.

Ursachen für steigende Emissionen

Bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen Kohlendioxid und Stickoxide.

  • Abholzung von Wäldern (Entwaldung). Bäume tragen durch Aufnahme von CO2 zur Klimaregulierung bei. Durch Rodung geht diese positive Wirkung verloren, und der in den Bäumen gespeicherte Kohlenstoff wird in die Atmosphäre freigesetzt, wo er zum Treibhauseffekt beiträgt.
  • Intensivierung der Viehzucht. Kühe und Schafe erzeugen bei der Verdauung ihres Futters große Mengen an Methan.
  • Stickstoffhaltige Dünger verursachen Stickoxidemissionen.
  • Fluorierte Gase werden aus Geräten und Produkten freigesetzt, in denen diese Gase verwendet werden. Diese Emissionen haben einen sehr starken Treibhauseffekt, der bis zu 23 000-mal stärker ist als der von CO2.

Quelle: https://ec.europa.eu/clima/change/causes_de

 

Kosten des Klimawandels

Das Bundesumweltamt berechnet die Auswirkungen von Umwelt- und Klimaschäden und damit, was fehlender Klima- und Umweltschutz kosten.

zum Bundesumweltamt

Das Pariser Klimaabkommen von 2015

Das Übereinkommen von Paris ist die erste umfassende und rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung und wurde im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz geschlossen.

Zu den fast 190 Vertragsparteien des Pariser Übereinkommens zählen auch die EU und ihre Mitgliedstaaten. Die EU hat das Übereinkommen am 5. Oktober 2016 formell ratifiziert.

Zum Text des Pariser Klimaabkommens

CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze

Bericht des Wuppertal Instituts vom Oktober 2020