09.02.25 –
Zum 40. Todestag von Heinrich Böll am 16. Juli 2025 haben wir Grünen vorgeschlagen, das literarische Erbe des Nobelpreisträgers sichtbar im Stadtbild zu würdigen – mit einer stilisierten Silhouette auf einer Fußgängerampel in Bornheim-Merten, gegenüber der Heinrich-Böll-Gesamtschule.
Unsere Idee orientierte sich an Beispielen aus Bonn (Beethoven), Mönchengladbach (Schützen), Wesel (Esel) oder Oberhausen (Bergmänner) – Orte, die kulturell geprägte Persönlichkeiten oder regionale Identität auf Ampeln sichtbar machen. Auch in Bornheim sollte ein solches Zeichen gesetzt werden: für Kultur, Erinnerung und Bildung.
Bereits im Sommer 2024 reichten wir einen ersten Antrag für mehrere Ampelanlagen in Merten ein. Dieser wurde abgelehnt – vor allem wegen der technischen und rechtlichen Komplexität bei einer flächendeckenden Umsetzung. Wir reagierten und reduzierten die Idee auf eine einzelne Anlage in direkter Nähe zur Heinrich-Böll-Gesamtschule. Die Verwaltung zeigte sich offen, Gespräche mit Bürgermeister und Verkehrsbehörde fanden statt. Die Anforderungen an Leuchtkraft, Verkehrssicherheit und rechtliche Umsetzbarkeit wurden geprüft.
Trotz positiver Signale wurde auch dieser Antrag im Ausschuss nicht beschlossen – mit Verweis auf die veraltete Ampelanlage (Baujahr 1993) und die Haushaltslage. Die Stadt kann das Projekt nur umsetzen, wenn es kostenneutral für den städtischen Haushalt bleibt.
Andrea Gesell, Ratsmitglied der Grünen und Antragstellerin:
„Heinrich Böll hat sich Zeit seines Lebens für Menschlichkeit und kulturelle Teilhabe eingesetzt. Genau deshalb wollten wir mit einer Ampel ein Zeichen setzen – sichtbar, niedrigschwellig, mitten im Alltag. Dass Kunst und Kultur bei knappen Haushalten oft als erstes hintenüberfallen, hätte Böll nicht schweigend hingenommen. Und wir tun das auch nicht.“
Heinrich Böll soll sichtbar bleiben – in unserer Stadt und im öffentlichen Raum.
Wir werden einen Spendenaufruf starten, damit die Böll-Ampel durch bürgerschaftliches Engagement dennoch Realität werden kann. Wer das kulturelle Erbe des Literaturnobelpreisträgers mit uns gemeinsam sichtbar machen möchte, kann sich gern beteiligen.
Darüber hinaus planen wir eine literarische Wanderung, eine Schaufensterausstellung mit Originalausgaben und weitere Aktionen im öffentlichen Raum – denn:
„Einmischung ist die einzige Möglichkeit, realistisch zu bleiben.“ – Heinrich Böll
Bornheim bleibt dran. Und Böll bleibt sichtbar.
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