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07.06.21 –
Mit rund 70% bedecken Ozeane unseren Planeten. Und obwohl sie für unser Leben von elementarer Bedeutung sind, ist ein Großteil der Meere bisher noch unbekannt.
Aus den Ozeanen gewinnen wir Nahrung und Bodenschätze, sie dienen uns als Transportwege, wirken klimaregulierend, bieten Arbeitsplätze und Erholung und dienen als CO2-Senke. Viele dieser Dienstleistungen sind heute durch Übernutzung, Umweltverschmutzung oder den Ausstoß von Treibhausgasen bedroht.
Fische sind nicht in unbegrenzten Mengen in den Weltmeeren vorhanden, trotzdem gelten mehr als 33% der kommerziell genutzten Fischbestände als überfischt und 60% als maximal genutzt (WWF, 2021). Dadurch nimmt der Mensch Einfluss auf natürliche Nahrungsketten und verändert nachhaltig das natürliche Gleichgewicht der Ökosysteme.
Die globale Klimakrise führt dazu, dass die Ozeane immer stärker und schneller versauern, da aus der chemischen Verbindung von CO2 und Wasser Kohlensäure wird. Diese greift dann z.B. das Kalkskelett von Korallen an. Je mehr CO2 wir in die Atmosphäre freigeben, desto instabiler werden die marinen Ökosysteme.
Meeresströmungen wirken klimaregulierend und nehmen auch Einfluss auf unser Klima hier in Mitteleuropa. Der Golfstrom sorgt bei uns für relativ milde Winter und ohne ihn wäre es in Deutschland im Mittel ca. 5-10 Grad kälter, mit vorstellbaren Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Landbedeckung. Durch die globale Erwärmung verändern sich die Meeresströmungen. So wird der Golfstrom seit einigen Jahren immer langsamer, mit noch unbekannten Folgen.
Die Vereinten Nationen schätzen, dass aktuell mehr als 40% der Weltbevölkerung in einer Entfernung von maximal 100 Kilometern zur Küste leben. 13 von weltweit 20 Megastädten mit mehr als 10 Millionen Menschen liegen in direkter Nähe zur Küste. Viele Küstengebiete sind entsprechend stark genutzt, beeinträchtig und teilweise zerstört. Insbesondere sind Baumaßnahmen, Eindeichungen und die Einleitung von Schadstoffen Ursachen für die Zerstörung küstennaher natürlicher Lebensräume (World Ocean Review, 2015).
Plastikflaschen, Plastiktüten und Zigarettenkippen sind die häufigsten Fundstücke an Stränden (NABU, 2021). Es wird geschätzt, dass alleine in Europa bis zu 5,7 Millionen Tonnen Kunststoffe ins Meer gelangen (Umweltbundesamt, 2015), mit weitreichenden Folgen für viele Meeresbewohner und auch für uns, da Mikroplastikpartikel bereits in Speisefischarten entdeckt wurden. Der meiste Müll stammt dabei von Land und wird über Flüsse und Wind in die Ozeane getragen. Laut Schätzungen des NABU (2021) gelangen jährlich ca. 380 Tonnen Kunststoff über den Rhein in die Nordsee. Durch die Lage am Rhein haben wir in Bornheim einen direkten Bezug zum Meer.
Wir haben es also überwiegend selbst in der Hand, ob die Ozeane auch in Zukunft ihre Dienste für uns Menschen bereitstellen können.
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