Der Berufspopulist

Harald Stadler ist mal wieder dagegen. Mit dem geplanten Verkauf des hinteren Teils der Freibadwiese des Bornheimer Hallenfreizeitbades lässt sich gut Stimmung machen, und wenn es sein muss auch gegen den eigenen Bürgermeister, die Mehrheit seiner SPD-Fraktion und im Schulterschluss mit dem Ratsvertreter der Linken.

23.07.10 –

Harald Stadler ist mal wieder dagegen. Mit dem geplanten Verkauf des hinteren Teils der Freibadwiese des Bornheimer Hallenfreizeitbades lässt sich gut Stimmung machen, und wenn es sein muss auch gegen den eigenen Bürgermeister, die Mehrheit seiner SPD-Fraktion und im Schulterschluss mit dem Ratsvertreter der Linken.

 

Rücksichtnahme auf Kindergärten, Elternbeiträge oder Schulen, die von dem Einnahmeausfall der Stadt in Höhe von 1,2 - 1,5 Mio. € betroffen wären, interessiert ihn nicht. Man ist ja Opposition und Berufspopulist und da ist jedes Mittel Recht wie die Interessen der Badenden gegen Elternbeiträge und Bildung auszuspielen. Hauptsache es nützt seiner Person. Als Ortsvorsteher sollte Stadler sensibler mit den Nöten der Bevölkerung umgehen.

 

Die Liegewiese in der jetzigen Größe ist noch nicht einmal dann notwendig, wenn die Besucherzahlen mehr als 1500 bis 1800 pro Tag erreichen. In den letzten 10 Jahren konnte man solche Besucherrekorde an zwei Händen abzählen. Der Bürgermeister hat daher Recht, wenn er vorschlägt, angesichts von 18,8 Mio. € Haushaltsdefizit den Teil der Wiese hinter dem Sonnenhügel an einen Investor zu verkaufen, um damit Schlimmeres - wie z.B. den Verkauf des Hallenfreizeitbades - zu verhindern. Die verbleibende Freibadwiese wird immerhin 6.000 qm groß sein und ist damit völlig ausreichend.

 

Harald Stadler muss sich fragen lassen, wo seine seriösen Deckungsvorschläge für die bei Verkauf der Wiese fehlenden Einnahmen in Höhe von 1,5 Mio. € bleiben. Der laut Presse von Stadlers Bürgerinitiative ins Spiel gebrachte Verkauf der Herseler Rheinhalle zur Deckung des Einnahmeausfalls würde den dort mühsam gefundenen Kompromiss zwischen der Stadt und den Vereinen der Rheinorte aushebeln, die Bornheimer Bevölkerung spalten und ist daher völlig ungeeignet. Stadler und der Ratsvertreter der Linken, Paul Breuer, nehmen es daher offensichtlich in Kauf, dass das gerade von CDU, Grünen und SPD verabschiedete Haushaltssicherungskonzept an die Wand gefahren wird. Sozialdemokraten wie Stadler und Linke wie Breuer sollten aber wissen, dass das dann weiterhin bestehende Nothaushaltsrecht auf Kosten der sozial schwachen Bevölkerungsschichten geht.

 

 

 

Heinz-Joachim Schmitz

(Ortsvorsteher von Bornheim)

Kategorie

#Bürgeranliegen | #Presse

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