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30.10.22 –
Ob es um die Rheinspange geht oder die angedachte Umgehungsstraße in Hersel, noch immer versucht der Großteil der Politik die Verkehrsprobleme der Region mit den Mitteln zu begegnen, die uns erst in diese Situation gebracht haben: neue und breitere Straßen. Das ist aber nicht die Lösung, denn die Staus werden nur verlagert und im Zweifel lockt es noch mehr Verkehr in die Region. Eine konsequente Verkehrswende ist die einzige Lösung, um unsere Region vor einem Verkehrskollaps zu bewahren.
„Wer im Jahr 2022 noch immer sagt, dass neue Straßen die Verkehrssituation entlastet, hat in den letzten Jahrzehnten offensichtlich nichts hinzugelernt“ so Markus Hochgartz, der verkehrspolitische Sprecher der Bornheimer Grünen. „Verkehr ist kein Naturgesetz, nicht gottgegeben, sondern das Ergebnis verkehrspolitischer Entscheidungen. Der Verkehr in Deutschland ist nicht einfach mehr geworden, er wurde mehr, weil in den letzten 40 Jahren das Hauptaugenmerk der Verkehrspolitik auf dem Auto und damit auf dem Ausbau der Straßen lag, Schienenausbau und Radinfrastruktur hingegen wurden massiv vernachlässigt bzw. zurückgefahren. Es ist höchste Zeit dies endlich zu erkennen und dem mit klugen politischen Entscheidungen entgegenzusteuern.“
Die GRÜNEN lehnen deshalb sowohl die Rheinspange als auch die Umgehungstraße in Hersel ab. „Straßen zu bauen, um den Stau zu verringern, ist genauso wie seinen Gürtel zu öffnen um Übergewicht loszuwerden, sagte schon 1955 der Stadtforscher Lewis Mumford. Gerade wenn es darum geht denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, zügige Fahrten ermöglichen zu wollen, müssen wir Schwerlast auf die Schiene und Pendlerverkehre in den ÖPNV oder auf das Fahrrad bekommen. Dazu müssen wir aber zunächst Geld in die Hand nehmen, um überhaupt ein attraktives Angebot als Alternative schaffen zu können und sollten das Geld entsprechend nicht in teure, klima- und umweltschädliche Projekte wie die Rheinspange fließen lassen. Das, was uns die Autobahn-GmbH als umweltfreundlichste Lösung präsentieren will, ist immer noch mit enormen Eingriffen in Natur und Landschaft so wie Belastungen der Anwohner verbunden."
"Der Neubau dieser Straße ist damit auch eindeutig gegen die Ziele der dringend notwendigen Verkehrswende gerichtet, die zum Erreichen des Klimaziele unabdingbar ist. Schon jetzt scheint es kaum noch möglich die beschlossenen Klimaziele zu erreichen, ein "Weiterso wie bisher" in der Verkehrspolitik wird die Erderwärmung weiter vorantreiben und unser Versagen beim Klimaschutz nur noch zementieren" ergänzt der GRÜNE Klimapolitische Sprecher Dr. Arnd Kuhn.
Dabei lehnen die GRÜNEN Straßenbau nicht grundlegend ab, aber der Neubau von Straßen insbesondere auf kommunaler Ebene, sollte dann auch vor allem der Kommune zugutekommen. Die Umgehungsstraße für Hersel ist aber genau das Gegenteil. Hier profitieren hauptsächlich Pendler*innen und der Schwerlastverkehr, der jetzt leichter in den Bonner Norden kommt. Die Straße soll die Kreuzung am Bahnhof Hersel entlasten: sie wird aber weiteren Verkehr nach Bornheim locken. "Warum sollten wir mehrere Millionen Euro investieren, um Probleme des Landes oder der HGK zu lösen? Diese Straße wird für Bornheim unfassbar teuer, sowohl im Bau – schließlich müssen zwei Gleisquerungen als Brücke oder Tunnel neu errichtet werden – als auch im Unterhalt. Wenn wir eine bessere Anbindung der Rheinorte an Bornheim und das Vorgebirge und eine verkehrliche Entlastung erreichen wollen, wäre ein Ausbau des Uedorfer Weges deutlich zielführender“ so Hochgartz weiter.
Positive Signale in Richtung Verkehrswende sieht Hochgartz von der Landesseite. Die Förderung der Planung des zweigleisigen Ausbaus der Linie 18 könnte hier zu einer Beschleunigung des Verfahrens führen. „Es stimmt uns hoffnungsvoll, dass eine so große Summe an Förderung in den Rhein-Sieg-Kreis und hier nach Bornheim kommt. Zumindest die Landesregierung scheint den richtigen verkehrspolitischen Ansatz für unsere Region gefunden zu haben“ so Hochgartz abschließend.
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#Fraktion | #Hersel | #Klima | #Mobilität | #Natur | #Presse | #Umwelt
Im Klimapaten-Netzwerk sind aktuell etwa 150 Bürgerinnen und Bürger der linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises organisiert, die zeigen, dass
- im privaten Bereich
- in Betrieb und Unternehmen
- in Vereinen und Organisationen
vieles gegen den Klimawandel getan werden kann.
Das Netzwerk existiert seit 2011 und hat einen großen Schatz an Erfahrungen gesammelt, die allen Interessierten zur Verfügung stehen, egal ob es um PV-Anlagen, Windräder oder klimaneutrales Bauen geht.
Zahlreiche Publikationen sowie Kontaktdaten finden sich auf der Homepage des Klimapaten-Netzwerks.
Haupttriebfeder des Klimawandels ist der Treibhauseffekt. Einige in der Erdatmosphäre vorhandene Gase wirken ungefähr wie das Glas eines Gewächshauses: Sie lassen Sonnenwärme zwar herein, verhindern aber ihre Abstrahlung zurück in den Weltraum und führen zur Erderwärmung.
Viele dieser Treibhausgase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre; infolge menschlicher Tätigkeiten ist jedoch die Konzentration einiger Gase stark angestiegen. Das gilt insbesondere für:
Durch menschliche Tätigkeiten entstehendes CO2 trägt am stärksten zur Erderwärmung bei. Bis 2020 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Wert von 48 % über dem vorindustriellen Niveau (vor 1750) gestiegen.
Andere Treibhausgase werden durch menschliche Tätigkeiten in geringeren Mengen emittiert. Methan ist ein stärkeres Treibhausgas als CO2, hat aber eine kürzere Lebensdauer in der Atmosphäre. Distickstoffoxid ist wie CO2 ein langlebiges Treibhausgas, das sich in der Atmosphäre über Jahrzehnte und Jahrhunderte anreichert.
Natürliche Ursachen wie etwa Veränderungen der Sonneneinstrahlung oder vulkanische Aktivität haben zwischen 1890 und 2010 Schätzungen zufolge um weniger als ± 0,1 °C zur Gesamterwärmung beigetragen.
Ursachen für steigende Emissionen
Bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen Kohlendioxid und Stickoxide.
Quelle: https://ec.europa.eu/clima/change/causes_de
Das Bundesumweltamt berechnet die Auswirkungen von Umwelt- und Klimaschäden und damit, was fehlender Klima- und Umweltschutz kosten.
Das Übereinkommen von Paris ist die erste umfassende und rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung und wurde im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz geschlossen.
Zu den fast 190 Vertragsparteien des Pariser Übereinkommens zählen auch die EU und ihre Mitgliedstaaten. Die EU hat das Übereinkommen am 5. Oktober 2016 formell ratifiziert.
Das Europäische Parlament hat folgende Erklärung dazu veröffentlich.
CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze