Gemeinsame Pressemitteilung - CDU, Bündnis 90/ Die Grünen, SPD und UWG wollen klimaneutrales Bornheim

In einem gemeinsamen Antrag haben die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und UWG in der Sitzung des Ausschusses für „Umwelt, Klima, Landwirtschaft, Wald und Natur“ am 22.04.2021 gefordert, dass die Stadt Bornheim bis spätestens 2050 Klimaneutralität erreicht. Als Zwischenziel wurde formuliert, dass bereits 2035 die CO2-Emissionen um mindestens 80% bezogen auf das Jahr 1990 gesenkt werden. Die in der Sitzung diskutierte Vorlage soll zu einem Grundsatzbeschluss im Rat führen. In der Folge sollen konkrete Klimaschutzmaßnahmen zunehmend fester Bestandteil des kommunalen Handelns in Bornheim werden.

27.04.21 –

In einem gemeinsamen Antrag haben die Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und UWG in der Sitzung des Ausschusses für „Umwelt, Klima, Landwirtschaft, Wald und Natur“ am 22.04.2021 gefordert, dass die Stadt Bornheim bis spätestens 2050 Klimaneutralität erreicht. Als Zwischenziel wurde formuliert, dass bereits 2035 die CO2-Emissionen um mindestens 80% bezogen auf das Jahr 1990 gesenkt werden.

Die in der Sitzung diskutierte Vorlage soll zu einem Grundsatzbeschluss im Rat führen. In der Folge sollen konkrete Klimaschutzmaßnahmen zunehmend fester Bestandteil des kommunalen Handelns in Bornheim werden.

Handlungsschwerpunkte dieser Querschnittsaufgabe sehen die Fraktionen u.a. in den Bereichen Bauleitplanung, Mobilität, regenerative Energieerzeugung sowie durch eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete aktive Forstwirtschaft.

Vor diesem Hintergrund wurde ebenfalls einstimmig beschlossen, dass die weiteren Ausschüsse „Stadtentwicklung“ und „Mobilitäts- und Verkehrsentwicklung“ in die Beratungen mit einbezogen werden und die Ergebnisse dem Rat zur abschließenden Entscheidung noch vor der Sommerpause vorzulegen sind.

Für ein klimaneutrales Bornheim ist ein verbindlicher Zeit-/Maßnahmenplan mit konkreten Zielen und Meilensteinen notwendig, der die finanziellen Möglichkeiten der Stadt Bornheim und auch der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. In diesem Zusammenhang ist den Fraktionen wichtig, dass alle Beteiligten, Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung und Wirtschaft, Planungssicherheit erhalten und den Prozess gemeinsamen gestalten.

Dazu Dr. Arnd Kuhn, der klimapolitische Sprecher der Bornheimer Grünen: „Wir freuen uns wirklich sehr, dass auf unsere Initiative in einem intensiven Abstimmungsprozess von CDU, Grünen, SPD und UWG wir hiermit den Weg zu einem Grundsatzentscheid zur Klimaneutralität Bornheims beschritten haben. Wie der fortschreitende Klimawandel offenbart, ist diese Ziel alternativlos. Damit macht sich Bornheim auf den Weg gegen die Klimakrise konsequent entgegen zu wirken.“

„Klimapolitik war und ist schon immer ein Anliegen der CDU Bornheim. Deswegen haben wir den Antrag mit erarbeitet. Wir wollen für zukünftige Generationen unsere Umwelt erhalten und verbessern. Wichtig ist uns, nachhaltige Projekte umzusetzen und die gesetzten Ziele zu erreichen. Zugleich gilt es, die Maßnahmen im breiten Konsens mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft zu planen und zu realisieren“, fasst Lutz Wehrend, Vorsitzender der CDU-Fraktion die Motivation seiner Fraktion zusammen.

Für Tina Gordon, Sprecherin der SPD-Fraktion im Umweltausschuss, gilt es die geplanten Maßnahmen sozialverträglich zu gestalten. "Klimaneutrales Bauen und Wohnen in unserer Stadt muss bezahlbar bleiben. Eine Wende wird uns nur gelingen, wenn wir die Bornheimer Bürger*innen mitnehmen, sie informieren und ihnen zuhören. Denn sie gestalten den Wandel in der Landwirtschaft, Arbeitswelt und in ihrem Lebensalltag", lautet ihr Statement.

Für die UWG fasst Ratsmitglied Frank Roitzheim zusammen: "In diesem gemeinsam gefassten Beschluss sehe ich, neben dem wichtigen und überfälligen Richtungsentscheid hin zu einer zukunftsfähigen Klimapolitik, auch den Beweis unserer funktionierenden Demokratie. Ich bin stolz darauf, fraktionsübergreifend einen zielorientierten Meilenstein gesetzt zu haben. Wir haben zusammen bewiesen, dass in Bornheim verschiedenste Meinungen ihren Raum finden können und wir gemeinsam mit Respekt und Verantwortung um das Wohl unserer Gesellschaft handeln."

2015 haben in Paris nahezu alle Staaten der Welt vereinbart, die globale Erwärmung auf 2°C, möglichst aber auf 1,5°C, zu begrenzen. Klimaschutz und Klimaanpassung sind zunehmend ein fester Bestandteil des kommunalen Handelns in Deutschland. Zum Erreichen dieses Klimaziels und der globalen Klimagerechtigkeit muss auch Bornheim seinen Beitrag leisten. Bornheim hat sich mit einem ersten Klimaschutzplan vor wenigen Jahren bereits auf den Weg begeben. Dieser ist aber nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität in absehbarer Zeit zu erreichen. Daher sind die im Beschlussvorschlag für Bornheim definierten Ziele als eine untere Grenze zu sehen. Gemeinsames Bestreben muss es sein, Klimaneutralität für Bornheim früher zu erreichen.

Als innovatives Beispiel, wie zukünftig die Energieversorgung im Gebäudebestand aussehen kann, wurde das Energiekonzept zum Bebauungsplan „Me18“ durch die „Montana Wohnungsbau“ und Vertreter der „Stadtwerke Bonn“ vorgestellt. Die Ausschussmitglieder waren sehr angetan, denn nach dem vorgestellten Konzept sollen hier durch den Einsatz von Grundwasser Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen die Wärme- und Kälteversorgung des geplanten Wohngebietes klimaneutral erfolgen.

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Im Klimapaten-Netzwerk sind aktuell etwa 150 Bürgerinnen und Bürger der linksrheinischen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises organisiert, die zeigen, dass

- im privaten Bereich
- in Betrieb und Unternehmen
- in Vereinen und Organisationen

vieles gegen den Klimawandel getan werden kann.
Das Netzwerk existiert seit 2011 und hat einen großen Schatz an Erfahrungen gesammelt,  die allen Interessierten zur Verfügung stehen, egal ob es um PV-Anlagen, Windräder oder klimaneutrales Bauen geht.

Zahlreiche Publikationen sowie Kontaktdaten finden sich auf der Homepage des Klimapaten-Netzwerks.

Was sind die Haupttreiber des Klimawandels?

Haupttriebfeder des Klimawandels ist der Treibhauseffekt. Einige in der Erdatmosphäre vorhandene Gase wirken ungefähr wie das Glas eines Gewächshauses: Sie lassen Sonnenwärme zwar herein, verhindern aber ihre Abstrahlung zurück in den Weltraum und führen zur Erderwärmung.

Viele dieser Treibhausgase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre; infolge menschlicher Tätigkeiten ist jedoch die Konzentration einiger Gase stark angestiegen. Das gilt insbesondere für:

  • Kohlendioxid (CO2)
  • Methan
  • Distickstoffoxid
  • fluorierte Gase

Durch menschliche Tätigkeiten entstehendes CO2 trägt am stärksten zur Erderwärmung bei. Bis 2020 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf einen Wert von 48 % über dem vorindustriellen Niveau (vor 1750) gestiegen.

Andere Treibhausgase werden durch menschliche Tätigkeiten in geringeren Mengen emittiert. Methan ist ein stärkeres Treibhausgas als CO2, hat aber eine kürzere Lebensdauer in der Atmosphäre. Distickstoffoxid ist wie CO2 ein langlebiges Treibhausgas, das sich in der Atmosphäre über Jahrzehnte und Jahrhunderte anreichert.

Natürliche Ursachen wie etwa Veränderungen der Sonneneinstrahlung oder vulkanische Aktivität haben zwischen 1890 und 2010 Schätzungen zufolge um weniger als ± 0,1 °C zur Gesamterwärmung beigetragen.

Ursachen für steigende Emissionen

Bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen Kohlendioxid und Stickoxide.

  • Abholzung von Wäldern (Entwaldung). Bäume tragen durch Aufnahme von CO2 zur Klimaregulierung bei. Durch Rodung geht diese positive Wirkung verloren, und der in den Bäumen gespeicherte Kohlenstoff wird in die Atmosphäre freigesetzt, wo er zum Treibhauseffekt beiträgt.
  • Intensivierung der Viehzucht. Kühe und Schafe erzeugen bei der Verdauung ihres Futters große Mengen an Methan.
  • Stickstoffhaltige Dünger verursachen Stickoxidemissionen.
  • Fluorierte Gase werden aus Geräten und Produkten freigesetzt, in denen diese Gase verwendet werden. Diese Emissionen haben einen sehr starken Treibhauseffekt, der bis zu 23 000-mal stärker ist als der von CO2.

Quelle: https://ec.europa.eu/clima/change/causes_de

 

Kosten des Klimawandels

Das Bundesumweltamt berechnet die Auswirkungen von Umwelt- und Klimaschäden und damit, was fehlender Klima- und Umweltschutz kosten.

zum Bundesumweltamt

Das Pariser Klimaabkommen von 2015

Das Übereinkommen von Paris ist die erste umfassende und rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung und wurde im Dezember 2015 auf der Pariser Klimakonferenz geschlossen.

Zu den fast 190 Vertragsparteien des Pariser Übereinkommens zählen auch die EU und ihre Mitgliedstaaten. Die EU hat das Übereinkommen am 5. Oktober 2016 formell ratifiziert.

Zum Text des Pariser Klimaabkommens

CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze

Bericht des Wuppertal Instituts vom Oktober 2020