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01.07.20 –
Deutlich mehr Verkehr durch zusätzliche Einwohner und Berufspendler: Das ist das Ergebnis eines aktuellen Verkehrsgutachtens der Stadt Bornheim. Das Gutachten wurde am 22. April 2020 von der Ingenieurgruppe für Verkehrswesen und Verfahrensentwicklung (IVV) im Ausschuss für Stadtentwicklung vorgestellt. Es wird erwartet, dass im Rhein-Sieg-Kreis die Bevölkerung um 4% zunimmt, in Bornheim sogar um rund 6%. Neben dem Einwohnerzuwachs, dem Ausbau von Gewerbe- und Wohngebieten oder Verkehrsentwicklungstendenzen spielt auch das zukünftige Mobilitätsverhalten der Bevölkerung bei der Entwicklung des Straßenverkehrs eine wichtige Rolle.
Das Gutachten stieß bei den Fraktionsvertretern auf reges Interesse, und es bestand Einigkeit darüber, dass damit eine gute Faktenbasis für zukünftige Entscheidungen geschaffen ist. Kritisiert wurde allerdings die einseitige Betrachtungsweise des Gutachtens auf den motorisierten Straßenverkehr hin.
Das Hauptverkehrsstraßennetz in Bornheim ist dem Gutachten nach zurzeit schon hoch belastet. Auf einigen Straßen fahren im Schnitt mehr als 10.000 Kraftfahrzeuge am Tag.
Straßenname | Bereich |
L 183 | Walberberg, Merten, Kardorf, Waldorf und Dersdorf (Walberberger Straße, Bonn-Brühler-Straße, Pappelstraße, Blumenstraße, Grünewaldstraße) |
L 190 | Sechtem (Eichholzweg) |
L 192 | Brenig und Bornheim (Rankenberg) |
L 281 | zwischen Uedorfer Weg und Herseler Straße |
L 118 | Roisdorf (Herseler Straße) |
L 183 | in Roisdorf (Bonner Straße) |
L 183n | Roisdorf |
L 300 in | Hersel (Elbestraße) |
Königstraße | Bornheim |
Geplante Maßnahmen zur Verkehrsentlastung bis 2030
Die Stadt Bornheim plant eine Reihe von Maßnahmen zur lokalen Verkehrsentlastung. Diese sind in das Verkehrsgutachten mit einbezogen und bewertet worden.
Ausbau des Apostelpfades in Bornheim
Durch Ausbaumaßnahmen im Bereich Apostelpfad und Uedorfer Weg wird der Verkehr auf dem Apostelpfad zunehmen. Dadurch ist auch mit mehr Verkehr zum Beispiel auf dem Reuterweg zu rechnen. Hier wird noch untersucht, welche Anreize geschaffen werden können, um die vorhandenen Landesstraßen (L192 und L281) noch besser zu nutzen.
Umgehungsstraße für Sechtem
In Sechtem könnte die Umgehungsstraße um das geplante Neubaugebiet (L 190n) den innerörtlichen Verkehr auf einigen Straßenzügen deutlich entlasten. Dabei wird der Durchgangsverkehr direkt auf die übergeordneten Straßen geleitet. Eine südliche Spange (K 33n) entlastet zudem den gesamten Bereich der Kaiserstraße, Breslauer Straße und Bahnhofstraße.
Ampel in Merten zur Verkehrssicherheit
Die Bonn-Brühler Straße (L 183) im Bereich Walberberg und Merten wird deutlich mehr belastet durch die Zunahme der regionalen Verkehrsströme und neue Wohngebiete (bis zu 16.000 Kfz-Fahrten am Tag). Angedacht ist hier eine Lichtsignalanlage am Knoten L 183/Beethovenstraße/Lortzingstraße. Sie soll dem Gutachten nach die Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit sicherstellen können.
Veränderte Verkehrsführung nach Hersel
Die L118 wird in Hersel mit über 10.000 Kfz-Fahrten am Tag belastet sein. Der Ausbau des Uedorfer Weges/Bornheimer Straße führt zu Veränderungen der Verkehrsströme in Hersel. Die Knotenpunkte müssen verkehrstechnisch noch untersucht werden, insbesondere der Knotenpunkt L 118/L 300 oder auch der Anschluss an die A 555, der hoch belastet ist. Eine konkrete Aussage zur Entwicklung ist daher noch nicht möglich.
Kreisverkehr in Roisdorf
Im Bereich Roisdorf ist die Bonner Straße hoch belastet, insbesondere hier der Knotenpunkt Bonner Straße/Herseler Straße/Siegesstraße in Spitzenzeiten. Durch neue Baugebiete wird weiterer Verkehr erwartet und die Lichtsignalanlage nicht ausreichend sein. Hier wird ein Kreisverkehr zur besseren Verkehrsführung vorgeschlagen.
Trotz dieser Maßnahmen kommt es auf den Straßen weiter zu einer Verkehrsverdichtung. Die folgenden Straßen kommen der Prognose nach auf Zunahmen von über 2.000 Kraftfahrzeugen am Tag:
Straßenname | Bereich |
L 183 | in Walberberg und Merten (Zunahme Regionalverkehr) |
L 190 | in Sechtem (zwischen L 190n und Stadtgrenze Wesseling) |
L 118 | in Roisdorf (Roisdorfer Straße zwischen Bonner Straße und A 555) |
Apostelpfad, Fußkreuzweg und Uedorfer Weg | durch Ausbau Apostelpfad und Uedorfer Weg |
Ein ganzheitliches städtisches Mobilitätskonzept für Bornheim
Stau und Verkehrschaos auf den Straßen Bornheims – so könnte der Studie nach die Zukunft auf den Hauptverkehrsstraßen in Bornheim aussehen. Doch wie könnten Alternativen zum motorisierten Straßenverkehr diese Situation verändern? Wenn Berufspendler zunehmend mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren oder im Home-Office arbeiten? Das Verkehrsgutachten gibt hierauf keine Antwort.
Die Bornheimer GRÜNEN setzen sich daher für eine erweiterte Betrachtungsweise und ein ganzheitliches städtisches Mobilitätskonzept in Bornheim ein:
Weniger Straßenverkehr durch ein „mehr an Fahrrad“!
Weniger Straßenverkehr durch Verkehrsvermeidung!
Weniger Straßenverkehr durch Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel!
Weniger Straßenverkehr durch gemeinsame Nutzung!
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