Umweltschutz trotz Wachstum?! - Bornheim 2030

Mit knapp 50 Zuhörer*innen war unsere Veranstaltung wieder gut besucht. Nachdem die Referenten von LSV, NABU, Imkerverein Vorgebirge und dem AK Stadtbild zu Beginn kurz ihre Sicht auf den Umweltschutz vor Ort und die Probleme bei einem weiteren Wachstum der Stadt referiert hatten, schloss sich eine muntere Diskussion an. *WICHTIG, da es diesbezüglich zu Irritationen kam: Wir hatten die Familie Apfelbacher ebenfalls zur Veranstaltung eingeladen und deshalb mit auf die Liste der Referenten gesetzt. Die Familie Apfelbacher hatte uns aber schon im Vorfeld informiert es zwar versuchen zu wollen aber eben keine feste Zusage für eine Teilnahme geben zu können. Wir haben dann leider versäumt den Namen noch vor der Veranstaltung wieder zu streichen und uns dafür bei der Familie Apfelbacher bereits entschuldigt.*

15.11.18 –

Die mittlerweile sechste Veranstaltung der Veranstaltungsreihe Bornheim 2030 stand diesesmal ganz unter dem Zeichen des Umweltschutzes. Die Frage, wie Umweltschutz in einer wachsenden Region umgesetzt werden muss, welchen Problemen man begegnet, worauf man achten muss und was vielleicht auch jeder einzelne tun kann, um die Situation vor Ort zu verbessern.

Dr. Michael Pacyzna, Vorsitzender des LSV, begann die Runde der Referenten und zeigte in anschaulicher Weise einen Überblick über die Situation in Bornheim. Er bemängelt den Rückfall in einen "Wachstumswahn" und die zum Teil verdrehte Sichtweise auf Umweltschutz ("Wechselkröte bedrohten Bauprojekt" statt "Bauprojekte bedrohen Bestand der Wechselkröte"). Der LSV plädiert zudem für ein moderates Wachstum welches zunächst durch eine innerörtliche Verdichtung z.B. durch das Schließen von Baulücken erreicht werden kann. Gleichzeitig spricht er sich dafür aus geschützte Landschaftsräume zu erweitern, der Erfolg solcher Maßnahmen sei messbar. So konnte zwischen 2011 und 2015/16 in der Obstblütenlandschaft die Artenvielfalt erhöht werden (von 39 Brutvogelarten 2011 auf 53 2015/16).

Der NABU, der durch Horst Feige vertreten war, ging dann auf spezielle Projekte ein, die eine konkrete Gefährdung für schützenswerten Naturraum darstellten. So kritisierte er, dass in Hersel der Bereich des ehemaligen Kiesabbaus, welches heute ein wichtiger Lebensraum für die Wechselkröte darstellt, nicht ausreichend hergestellt worden ist und eher als Planungsraum von der Stadt verstanden wird. Zudem erinnerte er daran, dass bei wachsender Bevölkerungszahl und gleichzeitiger wachsenden Zahl von Autos auch die Schadstoffbelastung steigen wird und auch das Auswirkungen auf die Umwelt haben wird.

Dr. Gaby Jahn, die Vorsitzende des Imkervereins Vorgebirge, stellte zunächst den noch recht neuen Verein vor und stellte dann die Projekte des Vereins, wie z.B. das Bienenhaus in Kardorf, vor. Sie lenkte den Blick auf das vorhandene Grün in der Stadt und wie es genutz wird. So sei häufig ein Problem für Insekten, dass der Stadtbetrieb genau dann die Grünflächen mäht, wenn die Blumen kurz vor oder in der Blütephase sind. Zudem seien etliche Grünflächen durch entsprechende Bepflanzungen aufzuwerten. Als positives Beispiel nannte sie die Lavendel-Bepflanzung in Sechtem, welches für Biemem ideal sei.

Dr. Ludger Reining, der den AK Stadtbild vertrat und diesen sowie dessen Projekte ebenfalls nochmals vorstellte, regte vor allem eine stärkere Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen an. Letztlich würden die späteren Erwachsenen nur die Dinge lieben und schützen, die sie auch als Kinder bereits kennen gelernt hätten.

In der anschließenden Diskussion wurde viele Themen angesprochen, wie z.B. die Frage nach der Rolle der Landwirtschaft, Kriterien für die Zustimmung zu Baugebieten, Augestaltung der Vorgärten in neuen Baugebieten (Stichwort Steinwüste) oder aber die Frage nach Verkehr und Infrasrukturlösungen bei einer wachsenden Bevölkerung.

All diese Erkenntnisse werden in unser Positionspapier Bornheim 2030 einfließen, welches wir im Laufe des Jahres 2019 präsentieren werden. Wir danken nochmals den Referenten sowie allen aktiven Teilnehmern an der Veranstaltung und der Diskussion.

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